Indian Ropeman – Elephant Sound

Sanj Sen weiß, was zu einer zünftigen Big-Beat-Produktion gehört: Rüde rumpelnde HipHop-Schläge auf Speed, derbe Bassläufe, krächzende Keyboardloops und lustige Vocal-Samples. Es gibt daneben auch nebulösen Sitarschwall und Tablageklopfe zu hören-wie man es von einem erwarten kann, der sich Indian Ropeman nennt. Der Producer aus Brighton hat nicht gerade eine üppige Diskografie vorzuweisen. Sein Debüt-Track, genauso wie sein Alter-Ego betitelt, war im zweiten Teil der skinfschen BRASSIC BEATS-Labelschau enthalten. Der Nachfolgesampier enthielt mit „Somebody Came Shooting“ einen weiteren Ropeman-Abräumer – das war es im Wesentlichen. Aber. Der Neuling strotzt trotz des geringen Outputs vor Selbstbewußtsein. Sich als „Chairman Of The Board“ (hier „Vorsitzender des Mischpults“) zu feiern, ist schon reichlich keß. Auch die Chuzpe beeindruckt, sich mit dem Cream-Lichtmoment „Sunshine Of Your Love“ einen echten Rock-Klassiker vorzuknöpfen und dessen spaciges Original-Feeling mit Sitar zur Geltung bringen. Wer es nicht ganz so hektisch und überstürzt mag, darf sich in „66 Meters“ an ungewöhnlich lässigen 95 bpm laben. Nein, eindimensional agiert er wirklich nicht, der Sen-Ropeman. Sein kosmopolitisches Album bringt Bewegung in die Dance-Herde.