Inga Rumpf – I Know Who I Am

Uns‘ Inga mit ihrer bislang besten Platte, dort aufgenommen, wo man ihre Stimme im Blindtest am ehesten einordnen würde: USA. Ostküste – genauer: New York City (und Toronto). Richard T. Bear, der bekanntlich so singt, wie er aussieht, hat manches mitkomponiert und alles produziert und arrangiert; Inga selbst hat fünf eigene Songs beigetragen, die sich ohne Naht und Not in den Kontext der Fremdkompositionen einfügen lassen. Die fremden Songs: „Breakdown“ von Tom Petty in grandioser Zweitversion, „Grade B Movie“ von Pope/Staples so lala, Police’s „Roxanne“ gut, aber vielleicht noch in zu frischer Erinnerung des Originals, Richard T. Bear’s „Pain In My Heart“ wiederum trefflich gelungen – nur bei Leiber/Stoller’s „Love Potion Number 9“ ging’s daneben, denn hier klingt es hausbacken, 08/15-Muster ohne Witz und Schmiß. Die gesamte LP untermauert jedoch die schlichte Tatsache, daß Inga Rumpf deutlich die beste Rocksängerin der BRD ist. eigentlich auch schon immer war – nur braucht Inga wohl zweierlei: Jemand, der sie wie Richard T. Bear richtig führt, und zusätzlich die Einstellung, sich selbst am Hosenboden hochzuziehen – Insider berichteten mir von einer gelegentlich etwas lethargischen Inga. Hier aber ist Inga hellwach und weiß sichtlich, wer sie ist und was sie kann. Kompliment unbekannterweise!