Ingrid Chavez – Ingrid Chavez

Im Paisley Park sind alle eine große Groove-Familie. Die kreativen Funken sprühen, und früher oder später wird auch die Studio-Putzfrau ihr eigenes Album herausbringen. Freilich ist Ingrid Chavez nicht irgendwer: Die Prince-Gespielin aus „Graffiti Bridge“ schrieb zusammen mit Lenny Kravitz immerhin die Lasziv-Nummer „Justify My Love“ für Madonna. Abgefedert durch kompositorische Schützenhilfe diverser Poisley Park-Bewohner (auch der Herr des Hauses steuerte mit „Elephant Box“ und „Slappy Dappy‘ vermutlich zwei Outtakes seines Werkes DIAMONDS & PEARLS bei) geht sie nun ihren eigenen musikalischen Weg. Unglücklicherweise glaubt sie, mangelnde Stimme durch enervierendes Wispern ersetzen zu können. Das mag bei der hypnotischen Tanznummer „Heaven Must Be Near“ funktionieren, auch das intime „Candle Dance“ bezieht aus dem Flüstern einen prickelnden Reiz, ansonsten tritt aber erschreckend die Schmolbrüstigkeit der meisten Kompositionen zutage. Beat Box und Samples allein halten keine Songs zusammen. Ingrid Chavez‘ schwindsüchtiger Pop-Soul isl Tanzfutter mit eingebauter Zimmerlautstärke. Übrigens, was macht eigentlich Jill Jones?