Innerhythmic- Cause And Effect

Komplettisten können über die Beschaffung des Gesamtwerks von Bill Laswell graue Haare bekommen. Es ist ein sinnloses Unterfangen in zweifacher Hinsicht. Das Werk des Soundforschers aus New York ist nicht nur unüberschaubar geworden, sondern ihm haftet auch eine gewisse konzeptimmanente Redundanz an. Man muss nicht alles von Laswell haben, um seine Idee der Möglichkeiten der Verbindung unterschiedlichster Musiken verstehen zu können, Cause and Effect, der Sampler von Laswells aktuellem Innerhythmic-Label, aber ist eine schöne Möglichkeit, einen Hauch dieses Verständnisses zu erlangen. HipHop, Ambient-Dub (heute würde man „Dubstep“ dazu sagen), Funk, Electro, Jazz, Worldmusic und Breakbeat stehen mit- und nebeneinander und überschreiten die Grenze zum Laswell-typischen spirituellen Mystizismus, ohne dabei Gefahr zu laufen, als Esoterik-Quatsch gebrandmarkt zu werden. Wir begegnen alten Bekannten wie Nicky Skopelitis, Buckethead, Buddy Miles, Bootsy Collins (Zillatron) und James Blood Ulmer in den unterschiedlichsten Projekten. Dabei sind auch die HipHop-Pioniere The Last Poets und die Underground-HipHopper Gonervill. Bill Laswell hat die 13 (magische Zahl!) Tracks sanft gemixt und unterstreicht da mit noch mehr die Idee der konzeptionellen Kontinuität. Auffällig ist, dass vor allem die HipHop- und Electro-Tracks eine gewisse oldschoolige Anmutung haben. Die Reaktion auf die Mainstreamisierung dieser originär schwarzen Underground-Musiken.

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