J.J. Cale – Guitar Man

(Virgin 8.41480.2) Introvertierter Sprechgesang plus Riffs, spröde wie Trockeneis. Dazu das Ganze seit Olims Zeiten zwischen ‚I Shot The Sheriff‘ und ‚After Midnight‘ changierend: Das war und ist die Musik von J. J. Cale. Ach ja, noch etwas. Cale’s rationelle Gitarrenlicks sind von solch atemberaubenden Understatement und seine Songs von einer so absolut genialen Nonchalance, daß für GUITAR MAN jede schlechtere Bewertung als „meisterhaft“ ein Fall für die Gerechtigkeitsliga wäre. Allein sein ‚Days-go-by‘-Refrain hat mehr Klasse als ein Best-of-Pop ’95-Doppelalbum. Obendrein verströmt der Country’n’Coolness-Veteran eine Ungezwungenheit, von der die Imageberater Hillary Clintons bestenfalls träumen können. Wie schön könnte doch das Rockbusiness sein, begänne jedes Frühjahr mit einem Album wie diesem…