James Iha – Let It Come Down
Wer sich seit der letzten Smashing Pumpkins-Platte MELLON COLLIE AND THE INFINITE SADNESS wehmütig nach den früheren Alben der Band aus Chicago zurücksehnte, auf denen Billy Corgan zu akustischem Gitarrengeplatscher seinen Weltschmerz kundtat, dem kann geholfen werden: einfach das erste Solowerk von Gitarrist James Iha kaufen, auflegen und Pumpkins-Light genießen. LET IT COME DOWN widmet Iha, der sich in glorreichen Tagen schon mal zu Video-Drehs in Frauengewänder hüllte, ausschließlich den sanften Tönen. Und die haben beim brachialen Walten seiner Bandkollegen oft genug das Nachsehen haben. Entspannte Folkballaden wie „Country Girl“ verblüffen den Hörer ebenso sehr wie fröhliche Harmoniegesänge oder zaghafte Anlehnungen an Country & Western. Ungewohnte Klänge aus der Feder eines Alternative-Rock-Gitarristen, der zudem unverfroren allerlei Ideen aus der musikalischen Mottenkiste klaut – Beatles und Eagles lassen grüßen. Dennoch: Während die Pumpkins auf der Suche nach neuen Wegen im Sumpf trendiger Soundtüfteleien steckenbleiben, besinnt sich lha auf die ehernen Wurzeln populärer Musik und schuf mit LET IT COME DOWN eines der charmantesten Alben dieses Winters.
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