Jazz
Da sind sie wieder, die drei von der Gitarren-Kult-Front! Nach dem sensationell erfolgreichen Einzug vor 16 Jahren(!) in jedes Jugendzimmer mit ‚Friday Night in San Francisco‘ lassen die Zeremonienmeister der 6 Saiten, Paco de Lucia, AI di Meola und lohn McLaughlin, mit THE GUITAR TRIO (Verve 533.215-2) 3 Sterne, die Vergangenheit zwar auferstehen, aber das ohne die berühmten, saftigen High-Speed-Ausbrüche. Denn schließlich sind auch die Herren mit den immer noch flinken Fingern gereift wie ein Spitzen-Bordeaux. Somit sind die gestrigen Unisono-Exerzitien einem lyrischen, melancholischen Flair gewichen, bei dem jede Figur, jedes Motiv nicht unbedingt ausgespielt werden muß. Der Reiz des Fragmentarischen, das seinen vollendeten Reifegrad aus Pacos Land der Flamenco-Sonne bekommt, macht dieses Re-Union-Festival zum unspektakulären Ohrenschmaus ¿ nicht nur für die Kids von gestern. Ebenso traditionell, aber mit wesentlich frischeren Akzenten meistert Larry Golding auf BIG STUFF (WEA 936.246 271.2) 4 Sterne, seine Hammond B-3-Orgel. Da wird nicht Barbara Dennerlein-gleich posthum Jimmy Smith im Sound der Acid-Jazz-90er exhumiert, sondern die swingende Deftigkeit in den Dienst des erstklassigen Ensembles gestellt. Golding, immerhin von Funk-Guru Maceo Parker in das Einmaleins des Groove eingeweiht, liebt die raffinierten Akzentverschiebungen, mit denen die Kompositionen u.a. von L.Bernstein & Duke im herben Charme erstrahlen können. Und wen manche Tracks in ihrer hinkend-smoothen Eleganz an John Scofield erinnern, der liegt gar nicht so falsch. Schließlich sind Golding als auch der phänomenale Drummer Bill Stewart session-erprobte Weggefährten Scos.
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