Jean-Michel – Marshmellow Rooms

Der DJ, Remixer und Musiker aus Münster erregte mit seiner entspannt pulsierenden Mixtur aus relaxten Beats, schrägen Elektronik-Sounds und warmen Ambient-Harmonien bereitsauf seiner 1998 veröffentlichten Debüt-EP „Pediculos Humanus“ die Gemüter. Auf seinem ersten Album begeistert er nun in Stücken wie „Bureau Grotesque“ und dem fließenden „Supernova“ erneut mit eigenwilligen Klangexkursionen , die in die Grenzbereiche des elektronischen Musikkosmos vordringen. Jean-Michel vermeidet dabei alle Klischees. Seine Kompositionen atmen Raum und Tiefe, ohne jemals in Belanglosigkeiten abzugleiten. Im richtigen Augenblick, bevor es sich der Hörer in den Songs zu bequem macht, zieht er das Tempo wieder an, oder stört mit ein paar schrägen Sound-Partikeln nachhaltig die Stimmung. Aus den vielen gelungenen Tracks ragen vor allem die herrlich abstrakte Klangwanderung „Bonjour Tristesse“ und „Kopflaus Attack“ heraus. Im letztgenannten Stück läßt Jean-Michel beschwingte Gesangs-Harmonien auf bluesige Gitarren-Samples aus derTiefkühltruhe seines Samplers treffen. Und wer danach noch immer nicht genug hat, dem sei das über 13 Minuten lange“Macrosoft“ ans Herz gelegt, ein in den Randbezirken des unendlichen Elektronik-Universums wühlendes Klangexperiment.