Jennifer Lopez – J To Tha L-0! -The Remixes

Für Berufsmusikerinnen, die dermaßen im Mainstream schwimmen wie Jennifer Lopez – schöne Vorstellung eigentlich, ansehen zu müssen, wie J.Lo im weißen Bikini ein Bad im lauwarmen Mainstream nimmt -, ist der Remix keine Kunstform wie für die internationalen Techno-Frickler. Bei J.Lo erfüllt der Remix genau die Funktion, die seine Vorform, der „Extended Mix“, in den achtziger Jahren innehatte: Hit-Singles kaufanreizend auffüllen, damit Plattenfirmenchef und -künstler das 10-Millionen-Dollar-Haus in Bei Air und den roten Mercedes Benz 280 SL. Baujahr 1963, der draußen in der gepflastereten Einfahrt parkt, in Schuss halten können. So wundert es auch nicht, dass hier keine dekonstruktivistischen Glanztaten bis hin zur Unkenntlichmachung des Ausgangsmaterials zu finden sind. Die Mehrzahl der Arbeiten, etwa der „RJ Schoolyard Remix featuring Fat Joe“ von „Love Don’t Cost A Thing“, klingt nicht nach Remix sondern wie irgendeine andere Version des Originals, mehr uffta-uffta und noch tanzbarer gemacht. Ausnahmen: die beiden Remixe („Ain’t It Funny“, „I’m Real“) „featuring“ Ja Rule, die auf der Basis einer sanften HipHopisierung aus dem sehr schlechten Ausgangsmaterial erstaunliche Tracks filtern. Und der Remix der Trackmasters (of Foxy-Brown-Jay-Z-LL-Cool-Jfame) von „Im Gonna Be Alright“ ist dann sogar richtig gut. Und schließlich hat’s hier noch den neuen Song, den es nur hier gibt, damit auch Leute, die sich überhaupt nicht für Remixe interessieren, aber sonst alles haben müssen, diese Platte kaufen. Er heißt „Alive“ und ist eine dieser grauenvollen R n‘ B-Balladen mit Streichern aus dem Computer.

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