Jimi Hendrix – Voodoo Child :: Rock: Der Untote

Die x-te Jimi Hendrix-Compilation. Diesmal: die größten Studioaufnahmen sowie eher seltene Konzertmitschnitte, versammelt auf zwei CDs.

Zur Abwechslung mal eine „Best Of Jimi Hendrix“. Dem Schreiber dieser Zeilen dünkt, dass die von der Hendrix Family in den fast drei Jahrzehnten nach dem Tod des Gitarrengottes® beklagte Ausbeutung des musikalischen Erbes zumindest nicht gestoppt wurde. Mit einem Unterschied: Das Celd wandert jetzt in die Tasche von Hendrix‘ Vater Al und der seiner Stiefschwester. Aber egal, auch im Falle der Doppel-CD Voodoo Child heiligt der Zweck die Mittel. Neben einer relativ zu vernachlässigenden CD mit Studioaufnahmen, die zum x-ten Mal das Hit-Programm von „Hey Joe“ bis „Dolly Dagger“ bietet, wird’s auf CD 2 richtig interessant. Die enthält zwölf Live-Aufnahmen aus den Jahren 1967 bis 1970, die mehrheitlich entweder bislang gänzlich unveröffentlicht waren („Foxey Lady“ vom Juli 1970 aus Maui, Hawaii), aus längst gestrichenen Live-Alben wie der siebziger Jahre-Ausgabe von ISLE OF WICHT („Freedom“) oder von Live-Compilations wie IN THE WEST (Johnny B. Goode“ vom Mai 1970 aus dem Berkeley Community Theatre) und THE JIMI HENDRIX CONCERTS („Red House“ vom New York Pop Festival Juli 1970) stammen. Dabei wird einmal mehr deutlich, dass Hendrix‘ Metier die Bühne war. Dort konnte er aus sich herausgehen, in Endlosimprovisationen die Aufmerksamkeitsspanne seiner Rhythmusgruppe auf die Probe stellen und den Stücken, die in den Studioversionen seltsam blutleer klangen („Purple Haze“, „Fire“) einen kräftigen Energiestoß geben. Auch wenn Hendrix nicht der große Virtuose war, als der er immer hingestellt wird, als Soundinnovator hat er Spuren hinterlassen, denen noch heute tausende Gitarristen folgen.

www.jimihendrix.com