Jimi Hendrix – Voodoo Soup
Kein Künstler wurde posthum derart massiv vermarktet wie der 1970 verstorbene Jimi Hendrix: eine Inflation dubioser Alben, die Jimi mitunter als dritten Begleitgitarristen von hinten links präsentierten. Die Spitze des Müllbergs markierten die schauerlichen Versuche des Hendrix-Produzenten Alan Douglas, passables Archivmaterial mit Hilfe später hinzugefügter Beiträge diverser Studiomusiker aufzupeppen. Jener Douglas hat also einiges wiedergutzumachen.So zeichnet er als Production Supervisor dafür verantwortlich, daß VOODOO SOUP samt 24seitigem Booklet zur besseren Kategorie zählt: Die digitalisierten 14 Aufnahmen, drei davon bislang unveröffentlicht, umspannen bis auf zwei Ausnahmen den Zeitraum von 1969 bis 1970. Hendrix hatte während dieser Phase seinen künstlerischen Zenit zweifellos überschritten und pendelte ziellos von einer Formation zur nächsten. Zwischen verspieltem lazzrock, feinen Funktönen, Anklängen an den Southern-Rock, hartem Gitarrengewitter und der einen oder anderen Ballade, war der künftige Weg nach allen Seiten offen. Sieben Songs der VOODOO SOUP stammen von Hendrix‘ letzter Studio-LP CRY OF LOVE, die passablen, nach seinem Tode veröffentlichten Alben RAIN-BOW BRIDGE und WAR HEROES werden mit jeweils zwei Tracks abgefeiert. Eine echte Neuentdeckung hingegen ist das psychedelische ‚The New Rising Sun‘, das Hendrix solo im Oktober 1968 in einem Studio in Hollywood aufzeichnete. Aus gleicher Quelle stammt das Voodoo-Chile-inspirierte ‚Peace In Mississippi‘ hier erstmals im Originalkontext mit Drummer Mitch Mitchell und Bassist Noel Redding.
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