John Cale – Comes alive
John Cale lebt und bietet an: acht Live-Mitschnitte seiner letzten Tournee (mit Band) und zwei neue Studioproduktionen: „Oh La La“ ist Cales bisher lustigstes/beschwingendstes Stück. Englisch & humorig erzählt er von nackten Mädchen, die am Strand von St. Tropez promenieren, ansonsten aber ihr hartes Leben in der Fabrik führen oder in irgendwelchen Lkws hausen. So simpel wie der Titel ist auch die Musik, „boop-boop-uh-lalala“.
„Never Give Up On You“, das andere Studio-Stück, ist schön und eine Ballade. Nicht aufregend eben schön! Der Kenner freut sich über die Gelassenheit des Herrn Cale! Und wird ihn mit dieser Mentalität demnächst im Musikladen-TV-Spektakel antreffen – jedenfalls, wenn er so weitermacht. Viel Glück!
COMES ALIVE dokumentiert nun den alten/wütenden Psycho-Rocker Cale mit der Band, die ihn Anfang des Jahres auf der Tour „Caribean Sunset“ begleitet hat. Und eigenartigerweise ist auf diesem Live-Album kein einziges Stück von seinem letzten Studioalbum. Frühe Werke („Fear“, „Evidence“, „Dr. Mudd“, „Leaving It Up To You“, „Dead Or Alive“) und ein spätes („Chinese Envoy“ von MUSIC FOR A NEW SOCIETY) und die beiden Nicht-Cale-Kompositionen „Waiting For My Man“ und „Heartbreak Hotel“.
Doch – leider – kann COMES ALIVE die dichte, zwingende Live-Erscheinung John Cale, mit all seinen Schreien und Qualen am Instrument, nicht wiedergeben. SABOTAGE LIVE bleibt das einzig legitime Cale-Live-Werk.
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