Journey – Frontiers
Auch das neunte Album von Journey wird in Deutschland, unabhängig davon, ob sie ihre seil vier Jahren angekündigte Tour diesmal durchziehen, seinen Schnitt machen. Daß sich die Verkaufszahlen der Kalifornier hierzulande – verglichen mit den astronomischen Auflagen in den Staaten – beinahe lächerlich ausnehmen, ändert wenig an der Tatsache, daß in der BRD nach wie vor ein guter Markt für amerikanischen Mainstream-Pop/Rock à la Journey vorhanden ist. Siehe: Toto, Asia. REO Speedwagon.
FRONTIERS bestätigt, was man schon länger weiß: Seit Sänger Steve Perry bei Journey das Zepter führt, rückt die Band immer mehr von ihrem druckvollen Hard-Rock ab; die gelegentlichen Schlenker in Richtung eines auf Hochglanz polierten Mainstream-Rocks weiten sich inzwischen zu einem Dauer-Aufenthalt aus. Zu selten pumpt Neal Schon mit seiner deftigen Power-Gitarre das schlaffe Sonderangebot auf.
Bei aller technischen Raffinesse (knalligem Drum-Sound, rasanten Soll, cleveren Keyboard-Einsatz, perfekten Unisono-Passagen von Gitarre/Stimme) bleibt der Gesamteindruck eher fad. Die Songs fließen ohne nennenswerten Unterschiede ineinander über; nur manchmal geht der zähe Klangbrei auf, dann allerdings gelingt den Plattenköchen ein saftiges Stück. So z. B im Titelsong „Frontiers“.
Die oft geäußerte Kritik, daß die Journey-Musik durch ihren immensen Erfolg blutleer, emotionslos, flach, formelhaft und unbeweglich geworden ist, klingt vor diesem Hintergrund schon berechtigt. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein guter Song noch kein gutes Album. Darum nur 2.
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