Kate & Anna McGarrigle – The McGarrigle Hour

Familientreffen können sehr mühevolle Angelegenheiten sein. Zu diesem Themenkreis allein würden die Mitglieder der McGarrigle-Sippe ein Album voller hinreißender Lieder zusammenkriegen. Die beiden Folkschwestern Kate und Anna, die jahrzehntelang im Alleingang die Welt mit Songs aus dem Bauch der kanadischen Kultur versorgten, Kates Ex-Ehemann Loudon Wainwright III, Kates und Loudons Nachkömmlinge Rufus und Martha, die sich mit ihren Platten aus dem so exzentrischen, zerstrittenen und hochmusikatischen Clan mit wiederum wundervollen Platten definitiv fortstahlen. Jetzt sind sie plötzlich alle zusammen, für eine Stunde auf einer Bühne, die mehr Blumenstrauße als Mikrofone vorzuweisen hat. Marthas Grußbotschaft an den Daddy,“.Bloody Mother Fucking Asshole“, paßt in diesen Rahmen naturlich nicht rein, the MC GARrigle hour ist eine amerikanische Feierstunde geworden, die sich weniger der Familie als dem Einfluß der Musik auf die Generationen verschrieben hat. Hier singen sie voller Emphase a cappella das Traditional“.Dig My Grave“, dort Cole Porter und Irving Berlin, bald shuffeln sie sich in den Groove eines Appalachian Folk Songs. Ja, und Emmylou Harris und Linda Ronstadt machen bei den McGarngles zu Hause im Musikzimmer auch ganz fein mit. Biographien und graphische Gestaltung sind nicht gerade eine Bereicherung dieser DVD, aber die via Radio-Symbol ansteuerbaren Interviews zu einzelnen Tracks erzählen das bißchen Mc-Garrigle-Geschichte, das nicht jeder schon ohnehin im Musikmagazin seiner Wahl hat nachlesen können.

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