Keith Moon – wo Sides Of The Moon
Who-Drummer Keith Moon konnte nicht singen. Und das so ausgeprägt, daß Pete Townshend ihn manches Mal mit Gewalt vom Mikro fernhalten mußte. Doch das Handicap hinderte den besten Schlagzeuger von allen nicht, sein erstes und einziges Solo-Album – statt es etwa als Drum-Spektakel zu arrangieren – mit sich selber als Sänger vor einer Allstar-Band aufnehmen zu lassen. Und am Ende der ’74er Sessions war unter Kaliforniens Herbstsonne trotz Keith‘ Drum-Askese ein ungewöhnlich geistreiches und amüsantes Album entstanden. Beatles-, BeachBoys- und Surf-Fan Moon präsentierte zusammen mit seinen Gästen (darunter Flo & Eddie, Harry Nilsson, John Sebastian, Ringo Starr) ein Repertoire aus Nonsens-Sprechgesang („Solid Gold“), Lennon- („In My Life“) und Brian-Wilson-Songs („Don’t Worry Baby“) sowie Huldigungen an seine Abgötter („Teenage Idol“ mit Dick Daleander „Surf-Gitarre“). Die hinsichtlich Konzept und Ausführung Ringos ’70er Alben ähnelnde LP hatte ihr ultimatives Highlight in der schmissigen Marsch-Version des Who-Paradesongs „The Kids Are Alright“, in ‚deren Mittelteil Keith aufs neue allen Drummern des Universums den Arsch abtrommelte. Das Geheimnis, warum das beste Lied der TWO SIDES OF THE MOON-Sessions, das Lennon-verdächtige „Don’t Suppose“ (auf der CD unter den Bonus-Tracks präsent), keinen Platz auf dem Album fand, hat der große Exzentriker allerdings 1978 mit ins Grab genommen.
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