Ed Banger/Alive

Electronica: Das zweite Album des guten musikalischen Gewissens des Ed-Banger-Labels.

Pierre-Antoine Grison ist so etwas wie das gute musikalische Gewissen von Ed Banger. Sein 2009er-Debütalbum The B-Suite war nicht weniger als das: eine elektronische Sinfonie in vier Sätzen, in der Old-School-Synthesizer-Musik, HipHop jazzy Vibes, abstrakte Soundkonstrukte und Hochmelodisches zusammentrafen. Das alles unter Auslassung des Krachs, hinter dem sich die Mehrheit der Ed-Banger-Produktionen heute noch versteckt – mehr als ein halbes Jahrzehnt nach der großen Zeit des Elektro-Rock. The Noise In The Sky, das zweite Album von Krazy Baldhead, bleibt bei der Idee des antizyklischen Fusionierens unterschiedlichster elektronischer Spielarten. „Resurrection“ klingt wie die niedliche 8-Bit-Version eines Justice-Tracks, in Einzelfällen („Alexander Platz“) gleitet Krazy Baldhead schon mal in kitschige Sphären ab. Das jazzy Ambiente des ersten Albums hat sich hier eher zu einer Ahnung verflüchtigt. Neben den Einflüssen aus den 70er-Jahren (cheesy Filmsoundtracks, elektrischer bis elektronischer Jazz von Miles Davis bis Herbie Hancock) hat Krazy Baldhead bei einer Handvoll Tracks die hochaktuelle Ästhetik zeitgenössischer Bassmusiken („Surabaya Girl“, „Day In, Day Out“) eingebaut.

Key Tracks: „Surabaya Girl“, „Amplifried“, „Castles & Clouds“