Kurz & Klein

LENI STERN: Nicht, doß die lockeren TEN SONGS (TIS) der Gitarristin eintönig klängen. Aber es ist diesmal nicht ein einziges Stern-Stündlein darunter. 3 CHARLIE HADEN QUAKTET WEST:

Wenn Jazzer (u.a. Ernie Watts) ihr HAUNTED HEART (Polydor) fürs Hollywood um 1950 entdecken, ist gediegene Nostalgie Trumpf 4 TOSHINORI KONDO * IMA: Hit me with your trumpet stick — schön aggressiv und raffiniert banal. In Tokio herrscht BRAIN WAR (Jaro/In-Akustik). Und Hartgesottene geraten dabei in Dance-Ekstase. 4 SHEILA CHANDRA: Stimmabenteuer für Weltmusik-Radikalisten — als würde ein weiblicher Muezzin Irland erobern (WEAVING MY ANCESTORS VOICES/Virgin). 4 CHARLIE MARIANO/JASPER VAN’T HOF: Warum treibt die vielversprechende Schlagzeugerin Marilyn Mazur auf INNUENDO (In-Akustik) nichtssagende Fusion mit weinerlich biederem Charlie und bravem Jasper? 2 ERDENKUNG MUSIK VOL. III: Ein akustischer Bericht über den holprigen Weg des Hamburger Computermusik-Labels zwischen Avant-Pop und Esoterik (FIRST DECADE 1982-1992/ln-Akuslik). 3 ALTE LEIDENSCHAFTEN: Experimentierfreudiges Bielefelder Jazz-Trio (Sax, Baß, Schlagzeug) zwischen akustischer Performance und elektronischer Verfremdung. SKETCHES OF PAIN (Bellaphon) macht den Stilbruch zur Maxime und bezieht aus Gegensätzen seine Spannung, 3 BAHIA BÜCK: Ein spannendes Crossover-Projekt und eine tropischuniversale Fusion unter Mitwirkung von Bill Laswell, Herbie Hancock, Wayne Shorter, den neuen Stars von Salvador de Bahia und den Trommlern von Olodun (RITUAL BEATING SYSTEM/ARIS). 4 PAPA WEMBA: Zwar hat der smarte Popa Wemba aus Zaire noch nie so gut gesungen wie auf LE VOYAGEUR (Virgin), aber seine New-Wave-Rumbo hat plötzlich ihren Groove verloren. Man vermißt die trefflichen Gitarrensounds.