Kylie Minogue – Light Years :: Disco-Pop

Kylie Minogue kehrt zurück mit einem Retro-Disco-Album, an dem auch ihre einstigen Mentoren Stock-Aitken-Waterman ihre helle Freude haben dürften.

Es gibt einen Trauerfall zu beklagen. Indie-Kylie ist tot. Gestorben irgendwann zwiI sehen der Veröffentlichung des Nick Cave-Duetts „Where The Wild Roses Grow“ und des Albums, das – aus Pietät vor der hinge‘ schiedenen Prinzessin Diana – nicht IMPOS-SIBLE PRINCESS heißen durfte und daher KYLIE MINOGUE genannt wurde. Jetzt ist Disco-Kylie da.“Spinning Around“, die erste Single aus diesem Album, hat’s bereits vorgemacht. Kylie geht zurück in die 8oer Jahre, mit Hot Pants und Volldampf in die Disco. Der Schritt zurück, der bei besagter Single noch halbwegs elegant aussah, führt auf Albumlänge eher ungelenk in die Sackgasse. LIGHT YEARS ist ein pralles Stück Retro-Disco, durch das sich die Geister von Village People, Pet Shop Boys, Bronski Beat und – nicht zuletzt – der Kylie Minogue der Stock-Aitken-Waterman-Phase relativ unmotiviert ziehen. Uh-uh-Chöre, Stampfrhythmus, Phillysound-Streicher, Vocoderstimmen und immer wieder Disco, Disco, Disco. Disco in Songtiteln („Disco Town“,“Your Disco Needs You“) und Disco in den Lyrics und überhaupt: Disco. Nicht jeder darf, was Madonna darf. Neben allerlei flachbrüstigem Singsang hat’s hier freilich auch ein paar Höhepunkte. Das von Robbie Williams mitgeschriebene „Loveboat“ mit lockerem Copacabana-Flair etwa, das fiepsige, madonnaeske „Coocachoo“ oder das Love Unlimited Orchestra-Cover „Under The Influence Of Love“. Und einen Höhepunkt der Reimschmiedekunst des 21. Jahrhunderts gilt es auch zu vermelden. Folgende Zeilen aus der deutschen Fassung des hymnischen „Your Disco Needs You“ dürfen dem Leser keineswegs vorenthalten werden:“Du bist niemals allein / Du weißt, was du tun musst / Lass dein Volk nicht im Stich / Deine Disco braucht dich“. Noch Fragen? ->

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