Leon und Mathilda :: ‚Natural Born Killers‘ a la francaise
Die 12jährige Killer-Biene Mathilda mit ihren großen Kulleraugen und dem strengen Haarschnitt ist die perfekte Identifikationsfigur fürs Kinovolk: Schön anzusehen, niedlich und klein. Luc Besson aber läßt sie in „Leon“ kalt lächelnd Menschen abknallen. Und es wirkt irgendwie okay. Dafür gibt es Gründe: Mathilda nistet sich, nachdem ihre Familie vom korrupten Drogencop Stansfield umgebracht worden ist, bei dem Killer Leon (Jean Reno) ein. Der will zwar keinen Kontakt zu Menschen, weil er sie im Zweifelsfall umbringen muß, doch Mathilda gewinnt schon bald die Zuneigung des sperrigen Kolosses. „Leon“ erzählt konsequent aus der Perspektive des „unmoralischen“ Duos. Die Bösen, das ist die Welt da draußen. „Leon“ ist wie „Subway“ oder „The Big Blue“ nach der bewährten Rezeptur Bessons entstanden: Handlungsschwächen werden durch spektakuläre Bilder, grandiose Ausstattung und suggestive Musik übertüncht: große Effekte, die nie von dauerhaftem Wert sind.
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