Lloyd Cole – 2001 – Collected Recordings :: Gitarrenpop

Mit dem französischen XIII BIS-Label hat Lloyd Cole offensichtlich einen Partner gefunden, der es wirklich richtig gut mit ihm meint. Kaum ist ETC. erschienen, Lloyd Coles „verlorenes“ Soloalbum, schon beglückt der Exil-Schotte seine Anhängerschaft via XIII BIS mit einem ansprechend gestalteten Boxset. Der Inhalt der Box allerdings stellt gerade für die beinharten Lloyd-Cole-Fans eine eher fragwürdige Kaufmotivation dar, denn COLLECTED RECORDINGS ist die Ansammlung Cole’scher Produktionen aus den Jahren 1996 bis 2001. Und wer das braucht, hat es weitgehend schon. Das gilt vor allem für das runde, schlanke Rockalbum THE NEGATIVES, auf dem Cole mit seiner gleichnamigen Backingband und deren Freunden mithilfe von Gretsch, Rickenbacker und Telecaster Fünfe gerade sein ließ. ETC. selbst mit seinen Coverversionen, Demos und liegen gebliebenen Songs wurde ja erst kürzlich an dieser Stelle als seicht und weitgehend belanglos abgehandelt. Ein ähnliches Urteil werden jene über PLASTIC WOOD fällen, die das Ambient-Genre nach Brian Eno oder gar nach dessen Lehre komplett ablehnen. PLASTIC WOOD versammelt elektronische Scores, Loops und Skizzen, die der Singer/Songwriter im stillen Kämmerlein zusammengebastelt hat – hier gilt: wohlig und lieblich vor spannend. Wer das haben möchte, muss sich allerdings nicht die Box kaufen: PLASTIC WOOD gibt es auch als Einzelstück. Eben das gilt einzig nicht für LOADED, die Live-CD im Vierer-Paket, ein Dokument mit ganz eigener Geschichte – nämlich der vom Musiker Lloyd Cole, der in seiner Wahlheimat New York eines Tages begann, mit seiner Band hin und wieder in der Nachbarschaft zu spielen. Wie dereinst, in seligen Tagen in Glasgow. LOADED versammelt auch einige zuweilen frisch und befreit interpretierte Stücke aus dieser Zeit. Doch leider nur im dünnen Lower East Side-Sound.

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