Lost In Space

Viel läßt Regisseur Stephen Hopkins von der betont albernen 60er-Jahre-TV-Kultserie über die Odyssee der in den Weiten des Alls verschollenen Future-Familie Robinson nicht übrig, wenn er seine 90er-Jahre-Filmfassung mit Lichtgeschwindigkeit in den Orbit jagt. Eins ist klar: LOST IN SPACE ist ein Triumph des Designs. An dieser Welt des Jahres 2057 ist wirklich alles neu, Kompliment an die Ausstatter. Man wünschte sich nur, das Drehbuch wäre ähnlich innovativ. Doch anstatt neue Wege zu beschreiten, um die Reise von Will Robinson und den seinen zurück zur Zivilisation inhaltlich ins Hier und Jetzt zu verpflanzen, ergeht sich Drehbuchautor Akiva Goldsman zumeist in Plattitüden und Gemeinplätzen. Da stehen dann selbst Vollprofis wie William Hurt und ein durch die Rolle des Bad Guy schlafwandelnder Gary Oldman auf verlorenem Posten. Man hat sich schon damit abgefunden, daß außer ein paar aufregenden Actionszenen (der Favorit: die Attacke von Space-Spinnen) wohl wieder mal nichts gewesen ist, da gewinnt der Trip an die Grenzen des Universums zum Showdown auf einmal verblüffend an Tiefe. Wenn sich Professor Robinson nach einem Rutsch in eine Zeitspalte zur schwersten Entscheidung seines Lebens durchringen muß, gelingt LOST IN SPACE etwas, was ihn in der Welt des Popcornmovies weit über GODZILLA und ARMAGEDDON rangieren läßt: An diese Gänsehautszene erinnert man sich auch nach Ende des Abspanns noch.