Luke Vibert – Rhythm
Die größte Stärke dieses Mannes ist zugleich seine Schwäche. Anders als bei Aphex Twin oder Squarepusher weiß man bei Luke Vibert nie so ganz genau, was er gerade ausheckt. Vibert liebt den Stilwechsel, verzettelt sich aber auch manchmal vor lauter Ehrgeiz und Neuerungsdrang. Selbst gutmütige Mentoren schlagen da schon mal die Hände über dem Kopf zusammen, deshalb erscheint sein neuestes Werk auch auf verschlungenen Wegen bei einem japanischen Label. Aber davon sollte sich niemand täuschen lassen, RHYTHM ist ein klasse Album. Fast jeder Track schleicht sich im Nu ins Ohr, weil Luke Vibert immer wieder schlaue Ergänzungen für seine gemächlichen HipHop-Beats findet. Er verlangsamt Stimmen aus Exotica-Kompositionen, bringt den Vocoder ins Spiel (einen vorsintflutlichen, nicht so ein hippes Auto-Tune-Ding), streut etwas Fusion-Funk und Reggae ein und holt die spacige Atmosphäre aus Star-Trek-Zeiten hervor. Am Ende funktioniert alles zur vollsten Zufriedenheit. Womöglich deshalb, weil Luke Vibert nichts verbaseln wollte. Er hat dieses Werk immerhin einem Großen der Beatkunst gewidmet: Jay Dilla.
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