Madness – 7
In England gehen die Modetrends ja bekanntlich so schnell unter wie in Italien die Regierungen. Madness, Neo-Ska-Band der ersten Stunde und musikalische Modeschöpfer, haben den Abgang ihrer schwarz-weißkarierten Fans zu anderen Mustern gut überstanden. „Return Of The Las Palmas 7“ aus ABSOLUTELY, in England ein Riesenhit, war bereits alles andere als Ska. 7, ihr neuestes Werk, nicht etwa die siebte Platte, aber immerhin die dritte, knüpft da an, wo RETURN… aufhört. Sie sind fast völlig weg vom Ska. Nur hin und wieder erinnern einige Passagen an alte Tage.
Aber keine Angst, Madness sind Madness geblieben. Der typische Sound ist unverkennbar. Das Sax dominiert nach wie vor, das Schlagzeug hält sich weiterhin dezent im Hintergrund und Mike Barsons Piano gibt immer noch den Ton an. Clive Langer hat produziert und ordentliche Arbeit geleistet.
Madness sind heute keine Sensation mehr. Aber die Band versteht’s zu unterhalten. Die ungestümen „Nutty Boys“ aus vergangenen „Heavy, heavy Monster Sound“-Tagen sind echte Profis geworden und damit etwas verhaltener. Die Kompositionen sind kompakt und verraten Arbeit im Studio. Zum Glück, sind ihnen dabei die Ideen nicht ausgegangen. Auch wenn einige Titel nicht zu den Stärksten gehören, 7 ist Tanzmusik pur. Mal zurückhaltend, in der Regel schnell. Madness haben nicht die größten Ansprüche, sie wollen Spaß vermitteln. Ihre frische unverklemmte Art ist noch nicht verbraucht. Noch nicht. Für ein viertes Album sehe ich erste graue Wolken. In diesem Sinne …
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