Madness – One Step Beyond
Als durch die Flut jamaikanischer Einwanderer Ende der Sechziger Ska, Reggae und Rocksteady in Großbritannien populär wurden, reagierten ausgerechnet die Skinheads zuerst positiv auf den in die Beine gehenden Import aus der Karibik. In der wöchentlichen TV-Chartshow „Top Of The Pops“ tummelten sich exotische Interpreten wie Desmond Dekker, Jimmy Cliff, Johnnie Nash und Dave & Ansell Collins. Eine Generation sollte es noch dauern, bis junge weiße Musiker begannen, den Blue Beat für sich zu entdecken. Pionierarbeit leistete ab 1976 vor allem die Nord-Londoner Band Madness. Mit ihrem Debüt ONE STEP BEYOND gelang im Taumel des New Wave 1979 auf Anhieb ein Meilenstein, der das Sextett unsterblich und den überdrehten Stil zum später oft kopierten Objekt vor allem für Bands aus den USA machte.
Auf den 15 Originalsongs, darunter Klassiker wie „My Girl“, „Night Boat To Cairo“, „Bed And Breakfast Man“ und „The Prince„, dominiert noch der so genannte Nutty Sound aus Punk, Ska und Pop. Nun liegt ONE STEP BEYOND als um fünf Promo-Clips, vier John-Peel-Sessions sowie Single-Mixe, B-Seiten, EP-Tracks, Flexipop-Raritäten und Live-Mitschnitte auf Doppel-CD vor. Irvine Welsh (u.a. „Trainspotting“), der in seinen Romanen Ska immer wieder thematisiert hat, schrieb für das Booklet einen höchst vergnüglichen Essay.
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