Mardi Gras.BB – Heat

Wie viele Albumtitel braucht es noch, um uns mit der Nase auf die Mardi-Gras-Inspirationsquellen zu stoßen? alugatorsoup, supersmell (dazwischen noch zen rodeo und jetzt heat. Mardi Gras.BB haben ihr Delta von Mannheim nach Mississippi verlegt, und dort ist es nun mal super stinkig-schwül, sauheiß, und ja, es wimmelt wahrscheinlich nur so von Alligatoren. Und alles nur weil Uli „Reverend“ Krug, mit einem Sousaphon im Handgepäck aus New Orleans zurückkehrend, seinen Intimus und späteren Bandkollegen, den promovierten Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Doctor Wenz. mit dem Mississippi-Sumpffieber infizierte. Natürlich genügt aber auch schon eine winzig kleine Hörprobe, um zu wissen, dass Mardi Gras.BB mit Vorliebe den guten alten Percy Mayfield oder Professor Longhair zitieren. Doch bleiben wir beim großen Strom. Diesen ist die elfköpfige Bigband mit ihrervierten Platte nun schon ein ganzes Stück runtergeschippert. Zehrte alligatorsoup noch von der quellenden Frische eines Debüts und ließen wir uns von der Hitsingle „Psychoflute“ gern wie von einem Wasserfall mitreißen, so schippert Mardi Gras BB. mit heat eindeutig in den Hafen der Routine. Kein schlechtes Album, aber auch kein Überraschungsmoment. Nichts, was man nicht schon besser von den Mannheimern gehört hätte. „For The Next 2 Hours … The Best Music Ever Recorded“ verspricht der Opener „This Is Heat“. Ein Versprechen, das nicht ganz gehalten wird.