Soul: Ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2000 behandelt…ja. was behandelt er eigentlich?

So gut die Voraussetzungen für diese Dokumentation waren, so dürftig ist leider das Ergebnis: Obwohl die Familie von Marvin Gaye diesem Werk bereits im Vorfeld ihren Segen gab und seine erste und zweite Ehefrau mit ausführlichen, uneitlen Interviews zum Gelingen beitragen wollten, bleibt behind THE LEGEND ein belangloser, vom Zufall geleiteter Streifzug durch die letzten Jahre des großen Soul-Sängers. Auch wenn der einstündige Dokumentarfilm formal professionell gemacht ist – den wenig stringenten, erklärungsbedürftigen Erzählungen über Gayes selbstgewähltes Exil in Belgien wurden beispielsweise tatsächlich einige rare Aufnahmen des Stars aus Ostende zur Seite gestellt -, so fehlt der Aufbereitung doch die Substanz. Dass behind the legend trotz flüchtiger Erwähnung des maßlosen Drogenkonsums und des tragischen Todes gar über weite Strecken langweilt, ist unverzeihlich: Das Leben Marvin Gayes war von seiner Kindheil, in der er mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Onkel sexuell missbraucht wurde, bis hin zu seiner Ermordung durch seinen bereits früher brutalst handgreiflichen Vater-einem Priester mit Faible für Frauenkleider – ein höchst interessantes und bestürzend tragisches, dessen Aufarbeitung unendlich viel mehr Sorgfalt und Sensibilität erfordert, als es Produzent Martin Baker [„Muppets From Space“ an den Tag gelegt hat. Als Bonusmaterial enthält die DVD akzeptable Live-Aufnahmen von „Lefs Get It On“, einem „What’s Going On-Medley“ und einem „Duett-Medley“.