Mary Ocher

APPROACHING SINGULARITY (MUSIC FOR THE END OF TIME)

Underground Institute (VÖ: 3.11.)

Get into the Endzeit-Mood: Die russischstämmige Berlinerin leuchtet die Dystopie mit elektronischem Gothic-Kraut aus.

Zunächst läuten Kirchenglocken. Und schon steckt man in der Ambient-Dystopie von „Zone (A Tale Of A Mourning Mother)“, das Mary Ochers erhabenen Gesang mit einer offenbar mikrowellengegarten, gotischen Kirchenorgel ins Weltschmerzbad taucht. Barry Burns von Mogwai war der in Berlin lebenden Musikerin bei dieser in hypnotisches Moll gehüllten, apokalyptischen Vision behilflich. Mit APPROACHING SINGULARITY beackert die russischstämmige Künstlerin Felder wie Zukunftsangst und Autoritarismus, sie hat dem Album sogar ein Essay zum Thema mitgegeben.

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Ocher zufolge ist das der rote Faden, musikalisch sieht sie sich vor allem als Kuratorin. In dieser Rolle arbeitet sie sich an der Geschichte experimenteller, elektronischer Musik ab, in ihrer eklektischen Sammlung existiert Kraut neben Techno und Kammermusik neben Folk. Ihr Gesang indes bleibt weitgehend hinter einem Schleier, nur in „Yellow Modulations“ stellt ihn die Schauerfrau nach vorne und bespielt das Stück mit dem Sample eines Schlaganfalls, wer auch immer diesen erfahren haben mag.

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Exzentrisch? Aber ja! Es folgen zwei Drummer mit einem gemeinsamen Blue-Monday-Beat, eine romantische Klavierminiatur, Stimmen aus dem Horrrorhaus und viele andere tolle Sachen. Eine Platte, die uns mit 14 dunkelfarbenschimmernden Experimenten durch die Endzeit führt.

Autor: Michael Prenner

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