Maulgruppe

Hitsignale

Major Label/Broken Silence (VÖ: 24.5.)

Jens Rachut erinnert mit Hörspiel-Punkrock an Macht und Schönheit der Renitenz.

Jens Rachut hat dann doch wieder die richtigen, die deutlichen Worte für die Situationen gefunden, die andere in Lethargie versinken
lassen. Ausprobiert und zu früher Blüte gebracht auf den Alben seiner 80er- und 90er-Jahre-Bands Angeschissen und Blumen am Arsch der Hölle. Fortgeführt nun mit dem zweiten Album der Maulgruppe, das ein Stück deutsche Postpunkgeschichte wachrüttelt und -schüttelt.

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Rachut erinnert an die Macht und die Schönheit der Renitenz, wie das aktuell noch Peter Hein von Fehlfarben kann – in der endemischen Form hiesigen Geifersingens, das Kunst, Hörspiel und Noise konsequent verbindet. Das Pandemie-Update geht so: „Seit Monaten ein Maskenball, keine Gigs und keine Reisen, das ist die Strafe für Panschen und Täuschen, Öl im Strandkorb, Verschwörungen und Kriege und Datendiebe“. Diese Nachrichten vom „Flug X1 Strich 22“ fallen auf eine Art „London Calling“-Beat.

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Die Maulgruppe spielt generell trockenen Hochtempopunk mit kribbelnden, manchmal wabernden Synthesizerdauertönen („Studentenserum“, „Im Pferd geblieben“, „Hitsignale“), sie geht nach vorne, sie kann’s nur so und so gut. HITSIGNALE hält die Spur, weil ein Song wie der andere klingt. Und das ist, wir erinnern uns an die Analyse Diedrich Diederichsens, nichts anderes als Ausweis relevanter Popmusik. Darauf einen Rachut! „Es wird noch länger dauern, es wird lang lange sein, bis wir dann geheilt sind.“