Mavis Staples – Have A Little Faith

Kein Wunder, dass ihre Musik von jungen HipHoppern wie Ludacris gesampelt wird: Seit 53 (! 1 Jahren regiert die First Family Of Soul And Gospel, 1951 nahmen die Staple Singers ihre erste Platte auf. Ihre erfolgreichste Zeit erlebte die Familie aus Chicago zwar während der siebziger Jahre mit diversen Soul-Hits IJ’U Take You There‘ 1, die allerdings machten nur einen Teil der ungeheuer großen, von reinem Kirchengospel bis Folk reichenden Bandbreite aus. So galten die Staple Singers schon in den sechziger Jahren als Sprachrohr des Civil Rights Movement, oder, wie es die Presse nannte, als „God’s Greatest Hitmakers‘. Und Mavis, die jüngste Tochter des Clan-Chefs Roebuck“.Pops“ Staples, stand mit ihrer einzigartigen Altstimme schon damals im Zentrum der Gesangsgruppe, besorgte die meisten Leadparts. Nach Pops‘ Tod im Jahr 2000 allerdings war es still um die Staples geworden. Das letzte Statement der heute 64-jährigen Mavis war 1996 ein Tribut-Album für Mahalia Jackson, davor hatte sie mit Prince zusammengearbeitet. Nun hatdie Lady beim Alligator-Label angeheuert und mal eben ein Album abgeliefert, das all die luftig gekleideten R’n’B-Gören auf einen Schlag verstummen lassen dürfte. Musikalisch schneiderte Co-Producer Jim Tullio gediegenste Siebziger-Vintage-Ware mit kräftigem Folk-Blues-Einschlag. Inklusive Funk-Gitarren, B3, Clavinet, gelegentlichem Fender Rhodes und ausgeschlafen rollenden, bluesnahen Midtempo-Grooves. Aber das ist es nicht allein, was have a little faith groß macht. It’s Mother Mavis. es ist ihr großes, warmes Herz. Es sind diese Songs, die dich abwechselnd tröstend in den Arm nehmen wie der Titeltrack und der Gänsehaut-Gospel von „In Times Like These“ oder dich mit ihrer Lebensfreude anstecken wie „Pops Recipe“, Mavis‘ Hommage an den Vater. Soul hat etwas mit Glauben zu tun. Wer das weiß, wird diese Platte lieben. Bei allen anderen hilft nur noch beten …