Meat Loaf – Bad attitude

Ebenso dramatisch/tragisch wie die großangelegten Songepen des Gespanns Jim Steinman/Meat Loaf scheint auch die Realität zu sein: Wells Kelly, der 35jährige Schlagzeuger der neu formierten Band, starb vor einigen Wochen nach einer Zech-Tour in London. BAD ATTITUDE hat somit dokumentarischen Charakter; auf dem Cover ist die Band zum letzten Mal vollständig zu sehen.

Dieser Schlag ist nicht der erste in der Karriere des Texaners Marvin Lee Aday. Nach dem Erfolg von BAT OUT OF HELL (1978) verlor der Sänger seine Stimme; BAD FOR GOOD wurde ohne ihn veröffentlicht.

Bei DEAD RINGER frönte ein wiedergenesener Meat Loaf ohne Steinman seiner Springsteen-Vorliebe. Nicht umsonst spielte damals die halbe E-Street-Band mit.

Für BAD ATTITUDE hat Meat Loaf nicht nur äußerlich abgespeckt: Die Songs sind straffer, aber nicht simpler geworden. Noch immer sind da diese wuchtigen Klangmauern, die Meat Loaf mit seiner gewaltigen Stimme durchbricht. Und da sind auch wieder die Heavy-Gitarren und das exaltierte Spiel Steinmans am Piano.

Waren bisher hochgezüchtete Kurz-Opern bis zu zehn Minuten das Markenzeichen der Gruppe, so setzt man nun auf kurze Experimente in den Arrangements: „Nowhere Fast“ etwa ist ein geschliffenes Stück Funk-Rock, energetisch und schnell.

So ganz will man aber letztlich wohl doch nicht auf den symphonischen Prunk verzichten; doch nach dem Intro regiert meist die Heavy-Gitarre.

Produziert von Mack.