Michael Heatley :: Ryan Adams
Lesenswerte Biografie über den Rootsrocker, die jedoch viele Fragen offen lässt.
Wer ist Ryan Adams? Ein trunken taumelndes Genie? Ein begnadeter Manipulator mit feinem Gespür fürs rechte Tun zur rechten Zeit? Original oder Epigone? König oder Hofnarr? Poet oder Poser? Wer sich auf – fraglos großartigen – Alben bei Steve Earle und Elton John, Lucinda Williams und Alanis Morissette bedankt, wer sich auf Gram Parsons und Bruce Springsteen, Black Flag und Fleetwood Mac bezieht, wirft Fragen auf. Fragen indes, die auch der britische Journalist Michael Heatley, der schon Biografien über John Lennon und Cher, Elton John und David Gray geschrieben hat, in seinem Buch über „American roots music’s first Superstar of the new Century“ (Klappentext) nicht zu beantworten weiß. Fein säuberlich reiht er Fakt an Fakt, von der Jugend in Jacksonville/North Carolina über die Irrungen und Wirrungen (und Geniestreiche!) bei Whiskeytown bis zum zuletzt zunehmend unübersichtlicher werdenden Soloschaffen. Es gibt O-Töne vom Meister selbst und von Weggefährten, hübsche Anekdoten und durchaus profunde Analysen, doch bleibt das Bild seltsam unscharf. Ein Song von Kris Kristofferson aus dem Jahr 1971 sagt da mehr als tausend Worte: „He’s a walking contradiction, partly truth and partly fiction“, heißt es in „The Pilgrim: Chapter 33“ über einen Typen, der schwer zu fassen ist, „running from the devils and reaching for the stars“. Als wär’s Ryan Adams auf den Leib geschrieben. Und das Buch? A good read anyway.
>>> www.ryan-adams.com
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