Midnight Oil – Capricornia
Die Schmerzunempfindlichkeit, mit der Midnight Oil Jahr für Jahr aufs Neue ein bis zwei annehmbare Songs mit vierzig Minuten beschämendem Gestümper zu einem Album zusammenflicken, ist bewundernswert. Die Australier paaren auch 2002 belangloses Songwriting mit so engagierten wie irrelevanten Inhalten. Dass „Tone Poem“ musikalisch wie textlich („Where will you live when the fields are falling“ – „How do we sleep while our beds are burning“) an den einst einzig akzeptablen, inzwischen aber doch schaurig gealterten Hit der Band erinnert, macht traurig. Warum Peter Garrett zudem noch die Wörter langzieht, als versuche ein nordrheinwestfälischer Siebtklässler zu beweisen, wie zu Hause er sich in der englischen Sprache fühlt („wäää ‚ statt „where“, siehe auch Fury), beantwortet womöglich der Titel von Track zwei: „Too Much Sunshine“. Ob man Midnight Oil wenigstens noch guten Willen bescheinigen kann, entzieht sich der Urteilskraft des Rezensenten, der sich eine zwölfminütige „Best Of“ wünscht. Und dass dann Ruhe ist.
www.midnightoil.com
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