Miles – Don’t Let The Cold In

Nachdem Miles von V2 gedroppt wurden, hätten sie sich drei Jahre lang wieder Miles From Nowhere nennen können. Heillos Vertragsklage-verstrickt waren und keine Heimat hatten sie, bald auch keinen Bassisten mehr. Aber immer noch die Musik (und mit Nina Kränsel dann auch eine neue Bassistin): himmlische Hooklines und Kleinode von bald Teenage-Fanclub-hafter Raffinesse, die die Industrie nicht zu erkennen also zu schätzen also zu vermarkten weiß. Weil sie Industrie ist. Und die Schönheit kein Geschäft. Tobias Kuhn und seine Kapelle, dieser, der so unbedingten wie vergänglichen Schönheit ihres Tuns bewusst und verhaftet, machen weiter als ob nichts gewesen wäre. Mit einem Album voll mit drallem, leichtem und leicht naivem Pop, aber weniger Pomp. Eine Platte, die ähnlich wie Sluts nothing will GO wrong zum Beckengeschepper, Feedbackfiepen und Schrammelglück alter Tage zurück gefunden hat, kleine Gesten und feiner arrangierte Momente deshalb aber nicht auslässt. So spielen Miles gut und gerne das Gros neuer/oller britischer Gitarrenpophoffnungen unter den Tisch. Doch dafür herrscht hierzulande derzeit keine große Nachfrage. Dass eine Platte wie oont let the cold in auf irgendein dummes Revival warten müsste. um angemessene Anerkennung zu finden, ist auch so ein schlechter Witz im Pop.