Mock & Toof :: Tuning Echoes
Tiny Sticks/Groove Attack
Housige Electronica auf dem Weg zum psychedelischen Songwritertum und zurück.
Es gibt zurzeit wahrscheinlich kein besseres Beispiel für die aktuellen Anything-goes-Tendenzen in der elektronischen Musik als das Londoner Duo Mock & Toof. Das hat seit den mittleren 00er-Jahren seine Underground-Reputation durch eine Reihe von 12-Inches auf DFA und auf dem eigenen Label Tiny Sticks, vor allem aber mit seinen Remixen für The Juan MacLean, Hot Chip, Scissor Sisters, Ladyhawke, Holy Ghost! und Madonna erlangt. Die Musik von Duncan Stump (Mock) und Nick Woolfson (Toof) stand bisher für den Disco-infiltrierten House-Sound, der gut auf DFA aufgehoben ist. Ausgehend von der Erwartungshaltung eines „mehr davon“ ist das Debütalbum von Mock & Toof dann doch eine mittlere Überraschung geworden. Die Single „Farewell To Wendo“ eröffnet das Album als ethnisch abgeschmeckter Psychedelic-Pop-Song (mit dem Gesang der Münchener Künstlerin Pollyester). Es folgt mehr von diesem psychedelischen, dezent experimentellem Gewabere und Geblubber, verspielte Soundeffekte, Flöten, anti-rockistische Gitarren, Xylophone. Oft bewegt sich das an der Grenze zur Novelty-Musik, die aber zum Glück nicht überschritten wird. Erst im Verlauf des Albums wird die disco-housige Unterfütterung der Songs vermehrt spürbar. So bieten „Shoeshine Boogie“ (wieder mit dem Gesang von Pollyester) und „The Key“ trockenen bis verspielten Future-Funk, so dass TUNING ECHOES unterm Strich dann doch als ein Electronica-Album bezeichnen werden darf.
www.myspace.com/mockandtoof
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