Die Legende will es, dass Andi Toma und Jan St. Werner sich ausgerechnet bei einem Death-Metal-Konzert Anfang der Neunziger in Köln über den Weg liefen. Wenn man ihr neues Album hört, klingt das gar nicht mehr so absurd. Nein, Idiology ist keine Death-Metal-CD, aber auf einigen Tracks schrubben Mouse On Mars ihre Elektronik schon bis an die Schmerzgrenze. Das bisschen Hardcoresei ihnen gegönnt. Nach vier Alben und internationalen Erfolgen hat das Köln-Düsseldorfer Duo hiermit seine bislang entschiedenste Vorstellung abgeliefert. Das heißt auch: Da sind jede Menge Überraschungen drin. Wer hätte von Mouse On Mars einen Ska-Track (mit Gesang!) oder ein Akustik-Gitarren-Stück mit Piano erwartet? Oder verfremdete Streicher, wie man sie vom Electric Light Orchestra kennt? Womit wir beim Thema wären: Idiology geht ins Symphonische, Violine, Bratsche, Cello, Waldhorn und viele Blasinstrumente hat’s hier. Das Album ist aber auch ein Schritt vom hoch konzentrierten Gefrickel zur Gruppenarbeit mit verteilten Gast-Rollen: House-Heroe Matthew Herbert am Klavier, Harald „Sack“ Ziegler spielt u.a. Trompete. Die Computer, die Effektgeräte und analogen Klangerzeuger sie sind eher für den Heavy-Metal-Part zuständig.

www.mouseonmars.com