Neil Young & Crazy Horse – Live At The Fillmore East

Es gab für Neil Young „Begleit“-Bands vor Crazy Horse (The Squires, Buffalo Springfield, Crosby, Stills, Nash & Young). Es gab Bands nach Crazy Horse. Aber es wird immer Crazy Horse geben, jenes Musikerkollektiv, mit dem Young in bald 40 Jahren immer wieder magische Musikmomente erzeugt hat. Der amerikanische „Rolling Stone“ konstatierte in seiner Ausgabe vom 30. April 1970: Neil Young „scheint mit Crazy Horse bestens auszukommen, und umgekehrt passen sie zu seinem Stü besser als jede andere Band, mit der er bisher gespielt hat“. Das eher nüchterne Statement galt der USA-Tournee, die Neil Young mit Crazy Horse am 6. und 7. März 1970 ins damals nagelneue und noch längst nicht legendäre Fillmore East nach New York City führte. Im Vorprogramm: das Miles Davis Quintet (!). Auf der Bühne beim Hauptact: Neil Young [Gesang. Gitarre). Danny Whitten IGitarre). Billy Talbot IBass), Ralph Molina ISchlagzeug) und Jack Nitzsche (Piano). Wir hören eine Band, die erst seit gut einem Jahr zusammenspielt. Young und Crazy Horse rumpeln sich leidenschaftlich durch ein Set damals noch neuer Songs, von denen nicht wenige heute als Klassiker gelten. Inklusive instrumentaler und vokaler Schieflagen in „Everybody Knows This is Nowhere“, „Come On Baby Let’s Go Downtown“und dem live selten gespielten „Wonderin'“. Inklusive aber auch erster magischer Momente: Im zwölfminütigen „Down By The River“ und im 16-minütigen „Cowgirl In The Sand“ befördern Neil Young und Danny Whitten sich und die Hörer mit simplen, aber effektiven Gitarrenimprovisationen in Bewusstseinsregionen, die noch nie ein Mensch zuvor betreten hatte, live at THE fillmore EAST ist der erste Teil der tatsächlich schon seit Jahrzehnten angekündigten „Neil Young Archives Performance Series“ (NYAPS). Dass Neil Young zum verspäteten Auftakt der Serie einen seiner bekanntesten -weil mittlerweile wohltausendmal gebootlegten – unveröffentlichten Konzertmitschnitte ausgewählt hat, werten wir jetzt mal positiv als Schlitzohrigkeit.