Neil Young & Crazy Horse – Ragged Glory
Nach seinem solistisch geprägten Geniestreich FREEDOM liefert Neil Young nun auch das definitive Band-Album ab: Seine Stamm-Formation Crazy Horse klingt, als hätten Billy Talbot, Ralph Molina und Frank Sampedro über Nacht eine gemeinsame Vision gehabt, die sie nach zahmen Werken wie LIFE endlich auch auf die Höhe des Meisters katapultierte. „Psychedelic music fills the air“ heißt es zutreffend in „Mansion On The Hill“, und Neil Youngs berserkerhafte, brennende Gitarre preßt ihr flammendes Zeichen mit lange nicht mehr gehörter Intensität in die Gehörgänge. Welten trennen Youngs wilde Eruptionen von den schablonenhaften Rock-Kaspereien seiner jüngeren US-Kollegen des Stadion-Pop-Mainstreams; mühelos stellt er selbst eigene Meilensteine wie RUST NEVER SLEEPS in den Schatten. Seine archaischen, superelektrischen Soli glühen neben den Harmony-Vocals wie schmelzendes Glas: Es gibt nichts vergleichbar Bewegendes, Aufwühlendes und Abgeklärtes.
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