New York Dolls – New York Dolls

Mit vielen Vorschusslorbeeren und noch mehr Wind wurden wir auf die Dolls vorbereitet. Was erwartet Euch? Musikalisch gesehen (und es geht um die Platte) ein Rockhammer, der mit Sicherheit ’12 auf einen Streich‘ erledigen kann. An sich sind die Dolls eine Neuauflage der New Yorker ‚Stooges‘ und der ‚MC5′ aus Detroit. Brutal, brüllend, urig, ohrenbetäubend laut (die Platte klingt voll aufgedreht am besten) und irgendwie dreckig. Sänger David Jo Hansen brüllt »inen ständig an, erinnert dabei manchmal an Jagger (der Dreck reicht nicht), an Lou Reed (wie ein Bruder) oder an Alice Cooper. Die Gitarren von Johnny Thunders und Sylvain klingen, als würden sie fortwährend mit einer Bullenpeitsche verprügelt. Der Bass ist ein wenig zu matschig, das Schlagzeug dagegen stampft und wirbelt einen völlig über den Haufen. Die Dolls dürften, sieht man mal von ihrer Show ab, in den nächsten Monaten einigen Hard- und Heavy-Rock-Königen den Thron streitig machen, vielleicht sogar entreissen! Einige Verschnaufpausen wurden natürlich auf der Platte eingeplant, wie z.B. „Lonely Planet Boy‘ (könnte von Reed’s Solo-LP sein) oder ‚Subway Train‘. Obwohl sie ausser Lärm nicht viel produzieren, finde ich sie irgendwie gut Eine gewisse Ähnlichkeit zu den frühen Stones kann ihnen niemand absprechen. Wenn sie auch nur an die Stones eines Hawkwind-Zeitalters erinnern!