Keine Frage: In der öffentlichen Wahrnehmung sind No Doubt zunächst einmal Gwen Stefani – und dann lange gar nichts. Klar auch, dass dies in der visuellen Darstellung der Truppe aus Anaheim/Kalifornien besonders deutlich wird. Und warum auch nicht? Um eine Frontfrau wie diese wird das Gros der Konkurrenz die Band beneiden. Zu Recht, denn Ms. Stefani ist die perfekte Rock’n’Roll-Blondine. Wo Courtney Love aus der Rolle fällt, wahrt Stefani Stil und echten Glamour; wo Morissette zickt und geifert, übt die No-Doubt-Sängerin den naiven Wimpernschlag der Monroe: und wo sich Madonna von gerade angesagten Soundhexern pompös inszenieren lässt, da stellt sich Stefani vor ihre bewährte Drei-Mann-Kapelle und singt niveauvolle Gassenhauer wie jüngst „It’s My Life“ aus der Feder des großen Mark Holüs. Glücklich, wer mit einem solchen durch und durch karrierebewussten und -bereiten, von keinerlei Neurosen getrübten All American Girl Popvidvds

deos drehen darf. Was sich hier in einer geballten Ladung stilvoll in Szene gesetzten Pop-Zeitgeistes zeigt. Sehr amerikanisch, sehr Hollywood, sehr Plastik und sehr sexy. Strahlender Mittelpunkt-, die über die Jahre von der Lollipop-Quietschrnaus zur Entertainerin mit Format gereifte Stefani. Zu sehen gibt es alles, was das Fanherz begehrt: 16 Videos plus ein „Bathwater Remix Video“ sowie eine alternative Version von „Don’t Speak‘. Dazu in der Bonus-Sektion diverse Interviews mit allen Bandmitgliedern sowie einige Minuten privates „Behind The Scenes‘-Material. Schade nur, dass man bei soviel Gwen völlig vergisst, dass No Doubt eine der letzten, wenn nicht die letzte grofie Popsingles-Band der Rockära sind, was diese Compilation zum puren Vergnügen macht. Und jetzt bleibt mir mal alle weg mit Anspruch, Tiefgang und so…