Noah And The Whale :: Last Night On Earth

Young And Lost Club/Coop/Universal

Die Londoner sorgen mit optimistischen Folk-Pop für gute Stimmung. Aber das ist es dann auch schon.

In den vergangenen zwei, drei Jahren wurde in der Szene viel über ihre einstigen Mitschüler Mumford & Sons und ihre ehemalige Wegbegleiterin Laura Marling geredet, weniger dagegen über Noah And The Whale. Das will die Band nun mit Gewalt ändern, denn Charlie Fink und Kollegen orientieren sich deutlicher in Richtung Pop. „And it feels like his new life can start, and it feels like heaven“, heißt es passend dazu, und im Hintergrund tönen Gospelchor und elektronisches Beiwerk. Aufbruchstimmung ist das Thema auf diesem Album. Fink bedient sich bei Ray Davies und Lou Reed und findet immer wieder aufmunternde Worte. Der Folk, die Domäne dieser Band, wird erst spät gegenwärtig. Wenn sich die Violine von Tom Hobden bemerkbar macht wie in „Waiting For My Chance To Come“, hört sich alles gleich nachdenklicher an. Ein Intermezzo, mehr nicht. Am Ende ist wieder alles in Ordnung: „Day by day old joy comes back to me.“ Nun ist es ja eine der ureigenen Aufgaben von Pop, die Leute ein bisschen aufzupäppeln. Das gelingt Noah And The Whale durchaus. Aber ihrem Album fehlen Momente, die dafür sorgen, dass man sich richtig in diese Band verliebt. Alles ist gut gemacht, klingt aber auch etwas oberflächlich. Der Abstand zu Mumford und Marling wird nicht geringer.