Nowhere
Nihilismus, Narzißmus, Selbstmordvisionen, Drogenmißbrauch, unverständige Eltern und viel, viel Musik, die lauter ist als Gott – all die Zutaten, die coole Teenager Movies ausmachen,finden sich in Filmen von Gregg Araki zuhauf. Wer im amerikanischen Kino Explosivität vermißt, der ist mit seinen rücksichtslosen Hymnen auf ein turboschnelles Leben auf der Überholspur des Highway to Hell bestens bedient. NOWHERE, der letzte Teil von Arakis „Teen Apocalypse Trilogy“, sieht aus wie eine Folge von „Beverly Hills, 90210“ auf schlechtem Ecstasy. Auf eine Handlung im klassischen Sinne verzichtet das Enfant terrible. Als hätte er Punk Rock gerade eben erfunden, schickt Araki eine Gruppe von gelangweilten Teens, denen Drogen und bizarrer Sex längst keinen Kick mehr geben, durch ein reizüberflutetes Fegefeuer. Die Sehnsucht des Protagonisten Dark (James Duval als Arakis Alter ego) nach Treue, Liebe und Vertrauen ist der einzige Rettungsanker in diesem Niemandsland, in dem Vergewaltigung und religiöser Wahn die dunkle Kehrseite des American Dream darstellen. Dazu schickt Araki als Zeitgeist-Zitat ein schlockiges Alien ins Rennen, das nach Lust und Laune auftaucht und Amerikas Jugend dezimiert. Ein Amoklauf, musikalisch gespeist von kakophonischem Industrialsound. Die filmische Entsprechung von Marilyn Manson.
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