Eberhard Schoener, der immer Synthesen, Verschmelzungen probiert, verbindet Esther Ofarims Persönlichkeit und faszinierende Stimme mit Texten von Wondratschek und Miehe; er selbst liefert die Musik, unterstützt von außerordentlichen Leuten wie Morris Pert (Perkussion) oder Ian Bairnson (Gitarre).

Schoener schreibt im Covertext, Esther Ofarims Stimme erfordere eine eigene Liedform. Gefunden, glaube ich, hat er die Form nicht, zumindest keine neue Form. Der anspruchsvolle Versuch bleibt stecken, der letzte Durchbruch fehlt. Als Pendant zu dieser LP fällt mir das Debütalbum von Kate & Anna McGarrigie ein, aber da stimmt’s, da löst sich Sehnsucht in Lachen auf und bleibt nicht in der Gurgel stecken.

Esther Ofarim und Eberhard Schoener rutschen mehrfach in sehr konventionelle Formen ab („Call The Circus“, „Love Was A Run“), dokumentieren mit fünf oder sechs der insgesamt neun Stücke jedoch ein interessantes musikalisches Experiment. „Einmal nur“, für mich der beste Titel, reicht an Joni Mitchell heran. Und wiederum: wieso ist alles (auch die Texte) so spannungslos und weggeschwommen?

Was diese Platte ausdrückt, ist die Richtungslosigkeit unserer Zeit. Wir brauchen wieder Songs wie Dylans „Like A Rolling Stone“.