Ofra Haza – Snaday :: Rock Pop
Pünktlich zur Urlaubs- rollte die Ethno-Welle in den Charts, und auf dem Cover ihres neuen Albums SHADAY schlägt Ofra Haza die Hände vors Gesicht, als könne sie selbst kaum ihren Nummer 1-Hit „Im Nin Alu“ fassen. Über weite Strecken freilich ist SHADAY nicht halb so exotisch wie man vielleicht erwartet: Dezent arrangierte Grooves, mit wenig Mut zu Unerwartetem in gewohntem internationalen Standard aufbereitet, lassen orientalischen Tausendundeinenacht-Zauber nur selten aufblitzen. Immerhin: Ofra Hazas konventioneller Esther-Ofarim-Sopran entgeht dank ihres Temperaments und ihres Intonations-Geschmacks jeglicher Operettenhaftigkeit. Über die Komplikationen der Produktion wurde bereits im letzten Heft berichtet. Das ursprüngliche Material von Produzent Wally Brill wurde jedenfalls weitgehend wieder verworfen, weil es zu
„westlich“ und traditionslos klang.
Der neu hinzugefügte „arabische Sektor“ jedoch kann entzücken: Percussive Folk-Music und Groove-onentierte Popmusik ergeben zusammen eine Mischung, heiß wie Wüstenwind. Ebenso vergänglich wohl, aber durchaus eindrucksvoll.
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