Omar Sosa – Spirit Of The Roots
Spirit Of The Roots
SUNNY MOON
In der Latin-Musik spielt das Klavier eine essentielle Rolle: Es ist zugleich Melodie-, Harmonie- und Rhythmus-Instrument. Andererseits bildet der polyrhythmische Percussion-Puls eine tragfähige Basis für lyrische Tonfolgen, lockere Akkordzerlegungen und versponnene Dissonanzen auf der Tastatur. Dass Omar Sosa in erster Linie Pianist und kein Trommle ist, vergisst man daher schnell – sobald die geballte Power kubanischer Percussion-Instrumente auf den Hörer hereinprasselt wie ein tropischer Gewitterregen. Ausgerechnet die musikalischen Exzentriker Miles Oavis und Thelonious Monk sind die Bezugspunkte des 34-jährigen Kubaners, der uns auf seinem vierten Album SPIRIT OF THE ROOTS eine schillernde Melange aus Jazz, Salsa und Soul, Voodoo-Beats, Rap-Poetry und afrikanischem Call & Response entgegenschleudert. Neben bravem Cha Cha Cha und mondäner New York-Salsa geben vor allem die „rhythms of the saints“, die Rhythmen der afrikanischen Gottheiten, hier den Ton an. Der Albumtitel suggeriert Erdverbundenheit und spirituelle Tiefe. Das trifft es genau. Wie der Pianist Chucho Valdes taucht auch Sosa mit unglaublicher rhythmischer Sensibilität hinein in die elementare Quelle heiliger Santeria-Klänge. Er testet dieses afrikanische Substrat auf seine Fusionsfähigkeit, ohne es jedoch als „Rohmaterial“ oder exotische Beigabe zu verheizen.Tatsächlich tischt uns Omar Sosa mit SPIRIT OF THE ROOTS ein erlesenes Zwölf-Gänge-Menü aus Latin und Jazz auf gewürzt mit Spielfreude, Einfallsreichtum und Experimentierlust.
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