OMD Junk Culture Virgin 206257
Das Orchestral Manoeuvres In The Dark (OMD) begibt sich auf seltsame Wege: Sie machen mexikanischen Elektro-Pop mit Referenzen an Dub-Reggae und Motown-Soul. JUNK CULTURE eröffnet mit einer Instrumental-Hymne, die zur Fanfare der Sommer-Olympiade werden könnte, wenn sich die Sportler unter der Sonne Mexikos treffen würden. Elektrische Schwingsignale werden durch Bläserstöße und Opern-Choreinschübe erschüttert.
Anschließend „Tesla Girls“, ein Kaftwerk-artiger Synthi-Elektro-Popper im Stil des letzten Ohrwurms „Genetic Engineering“ von ihrer LP DAZZLE SHIPS: melodiös, bombastisch, und die Mädchen rufen im Hintergrund ihr „No-No-No“. „Locomotion“ ist elektrisch verpoppter Soul und eine Reminiszenz an den Motown-Klassiker „I Second That Emotion“.
„Love And Violence“ – wieder bombastisch mit Chor-Schwulst und Bläser-Refrain. Happy Sound. „Hard Day“ steht in der Nähe der Howard Jones-Ballade „Hide And Seek“, ein soft geblasenes Saxophon sorgt für Weichspülung. „All Wrapped Up“ stellt OMD als Ska-Band vor (im Sinne der Fun Boy 3, Clash). „White Trash“ erscheint wie eine mitternächtliche Zugfahrt, bei der betrunkene Desperados zum Clash-Werk SANDINISTA mitsummen; Kaffeehaus-Saxophon-Eskapaden zu Baß-Drums in Dub-Technik. Und „Talking Loud And Clear“ hüpft und schüttelt zum Schluß zu einer bekannten Oboen-Melodie. Bisher das kommerziellste Unternehmen von OMD. Happy Sound eben!
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