On The Road

Niemand hält Videospiele mehr für Kinderspielzeug. Doch die neue Handheld-Generation der Spielgeräte könnte dazu führen, daß auch mobiles Gamingbald salonfähig ist. Wir unterziehen die neuen Konsolen Nintendo DS und Sony PSP einem Vergleich:

Nintendo DS: Schon mit dem Game Boy Advance zeigte Spiele-Pionier Nintendo, daß Portables durchaus schick aussehen können. Doch mit dem wieder mattsilbrig schimmernden DS legen die Designer aus Kyoto jetzt noch mal nach: Aufklappbar und mit zwei Bildschirmen ausgerüstet präsentiert sich das Schmuckstück wie ein stilvolles Büro-Accessoire. Der untere Bildschirm isrein Touchscreen, was erneut PDA-Gefühle aufkommen lässt. Ob der Hintergedanke war, daß so auch Banker stilvoll im Zug zur Arbeit eine gepflegte Partie SUPER mario 64 ds oder wario waretouched! DS spielen können? Wohl kaum, denn bei manchen Spielen muß man schon sehr hysterisch mit dem beigefügten Taststift auf dem Screen herumwedeln, um beispielsweise Menschen aus den Löchern von Ameisenbären zu retten („Pioject Rub“) oder das Mikrofon der Mini-Konsole nutzen, um Pixelkerzen auszublasen und Schlachtrufe zu brüllen. Lustvoll in der Öffentlichkeit zum Horst machen kann man sich also dank des innovativen neuen Spielprinzips mit dem handlichen Designer-Schmuckstück ganz hervorragend.

Sony PSP: Da, so meint man, würde es schwer für Sony, noch einen draufzusetzen. Doch auch das PSP wuchert mitTrümpfen: Nie zuvor gab es ein Handheld mit derart großem Bildschirm. Und kein anderes hätte ihn so gebraucht: Die PSP-Grafik ist umwerfend, reicht sogar fast an die der PS2 heran. Und auch wenn Sony nicht mit Touchscreen oder Mikro aufwarten kann, so hat man zumindest den Analog-Stick des PS-Konsolenpads im ini-Format für die portable Playstation übernommen, was beispielsweise bei Rennspielen Wie RIDGE RACERS oder NEED FOR SPEED UNDERGROUND eine herrlich intuitive Steuerung ermöglicht. Ein weiterer Pluspunkt: Das PSP ist ein veritables Multimedia-Gerät. Dank der brillanten Bildauflösung kann man sogar Filme anschauen, die man entweder kauft oder per Kabel auf den USB-Stick der Konsole (einzeln zu kaufen oder im Value Pack dabei) lädt. Auch Bilder und MP3S finden hier Platz – Gamer, die noch keinen iPod besitzen, werden begeistert sein. Kleiner Schwachpunkt: Auf dem glänzenden schwarzen Ding sieht man jeden Fingerabdruck.

Fazit: Beide Systeme haben ihre Vorteile. Der bereits am 11. März erscheinende DS bietet hübsche, innovative Ideen, die die Zukunft der Handheld-Spiele revolutionieren können. Da er aufklappbar ist, sind beide Displays gut geschützt. Ein weiterer Vorteil: Alle alten GB A-Spiele können auch auf dem DS gespielt werden; die Auswahl ist also sogar zu Anfang riesig. Auch überzeugend: der Preis. Mit 149 Euro unterbietet Nintendo Sony um schätzungsweise 100 Taler. Auf das PSP muss man hierzulande zudem aufgrund von Chip-Knappheit wegen der großen Nachfrage weltweit noch bis Mai oder Juni warten. Wer sich geduldig zeigt, bekommt jedoch ein Multimedia-Gerät mit fulminanter Grafik-Performanz, dessen Möglchkeitent über pure Daddelei weit hinausgehen. Beide Konsolen sind übrigens mit W-Lan ausgestattet und somit (je nach Spiel) auch multiplavertauglich.