THE WHO

Thirty Years Of Maximun R & B (Polydor)

Mit unwiderstehlichem Elan, archaischem Jugendbewußtsein und unbegrenzter Stilvielfalt schrieb das Londoner Quartett Musikgeschichte. Exaltierten Bühnenshows, modischem Chic, revolutionären Tendenzen und Keith Moons exzentrischem Gebaren standen Gitarrist Pete Townshends schier unversiegbare, subtile Beobachtungsgabe und sein außergewöhnliches Songwritertalent gegenüber. Die scharfen Analysen des großnasigen Genius‘ zählen neben Lennon/McCartneys und Jagger/Richards‘ Beiträgen zu den wichtigsten Statements der letzten 30 Pop-Jahre. Ob Townshend die Mod-Bewegung, die Hippies oder die ganze Gesellschaft unter die Lupe nahm, stets ließ er selbstkritisch-karikierend auch den eigenen Frustrationen, Phantasien und Erfahrungen freien Lauf. Doch ohne sein Sprachrohr The Who hätte es der Miterfinder der Konzeptalben und Rock-Opern möglicherweise gar nicht so weit gebracht. Sänger Roger Daltrey, Bassist John Entwistle und der nach seinem jähen Ableben von Kenny Jones ersetzte Trommler Keith Moon harten fast mediale katalysatorische Fähigkeiten, waren mehr als nur der verlängerte Arm eines begabten Schreiberlings. Von „I’m The Face , 1964 als The High Numbers eingespielt, bis zum 89er-Livemitschnitt „I’m A Man“ präsentiert die Vier-CD-Werkschau insgesamt 79 Tracks, unveröffentlichtes Material und Raritäten inklusive. Extra Pluspunkte verdient das 72seitige Booklet mit rarem Fotomaterial und kompletter Diskographie.