Oscar and the Wolf

The Shimmer

PIAS/Rough Trade (VÖ: 22.10.)

Bleibt auch mit diesem queeren Pop Noir beim Platz-1-Abo in den belgischen Charts?

Allein schon für die Lana’esken Lines „You can watch me on the livestream / Let me be your ice queen / Honey“ muss man Oscar lieben. Und wie das Eis beim Eiskunstlauf schimmert auch auf THE SHIMMER so einiges, nicht zuletzt Oscars sexuelle Identität. Wie er da den „pretty boy“ ansingt, dessen „nostalgic bitch“ er sei! Mutig vom Zweifach-Platin-Belgier, der riesige Fancrowds in der Türkei und auch in Iran hat.

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Andererseits wird Lil Nas X ja auch in Saudi-Arabien wie verrückt geklickt, Nachfrage ist wohl da seitens der versteckten, illegalisierten Queer-Community. In „James“ sagt sich Oscar herzzerreißend (also blutig) von seinem „heartbreak lover“ los. Der an der warmsynthetischen Klangoberfläche scheinbar smoothe Dance-Pop-R’n’B von Oscar erinnert dabei samt ungeahnter Untiefen oft an Sade und an George Michael, während die psychodüsteren Gitarrenballaden eher Richtung Bon Iver und Sufjan Stevens schielen.

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Dann gibt’s da mit „The P.I.C.“ eine klavierbetupfte, holzbeblasene und sogar leicht mit Noise garnierte Rhumba-Klangskizze. Für einen, der seinen Sattel so sicher auf Nummer 1 der belgischen Charts hatte wie Oscar, ist das ganz schön unkonventionell, alles in allem. Ein Wagnis des Wolfs, und dieses Wagnis ist schön.

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