Pas Chic Chic – Au contraire

Wenn Mitglieder von Godspeed You! Black Emperor, Thee Silver Mt. Zion, Set Fire To Flames und Fly Pan Am gemeinsam Songs aufnehmen, würde man vieles erwarten, nur nicht gerade ein Pop-Album. Pas Chic Chic spielen französische Chansons mit der Verstrahltheit einer Band, die schon einen Sommer im Krautrock gewildert hat. Und mit einem Satz Streichern, der konsequent über das Küchenradio abgespielt wird. Wahrscheinlich ist das ein Mellotron, aber selten hat ein Mellotron soviel Pathos auf die Musik abgeworfen. Überhaupt handelt es sich bei au contraire um ein ziemlich unglaubliches Ding von Musik: France Gall in den Sixties könnte man meinen, wenn die Band ihre Songs nicht wie ein Spaceship durch den Raum driften ließe, dass man manchmal schon gar nicht mehr weiß, wo man ist. Es dröhnt und pfeift und zischt und hallt und hat vor lauter Melodie und Tempo kein Anfang und kein Ende. Das mag nerven, Pas Chic Chic aber benutzen diesen sehr weiten, sehr freien Soundrahmen konsequent zur Übersetzung ihrer Retro-Songs in eine andere Dimension. Wenn das Retro sein soll, will ich zweimal täglich Retro haben. Hört euch mal „Aude Aux Ondes“ an. Schon großartig.

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