Pat Metheny – Day Trip

Wenn Pat Metheny seinen riesigen Gitarrenpark um sich hat, kann er mit jedem und jederzeit. Doch bei aller chamäleonartigen Reaktionsschnelligkeit macht sich eine gewisse Vertrautheit auch bei ihm bezahlt. Nach den eher sich antastenden, unter dem Strich kaum spektakulären Aufnahmen mit Brad Mehldau blüht Metheny auf dem Trio-Album daytrip regelrecht auf. Denn immerhin ist Drummer Antonio Sanchez seit Jahren fester Antriebsriemen in der Pat Metheny Group. Und in dieser mit Bassist Christian McBride abgerundeten Formation ist der Meister aller Gitarrenklassen bereits seit 2002 immer wieder auf Tour. Dass man sich seitdem aus dem Effeff kennt und stets erahnen kann, mit was für einer harmonischen Überraschung der andere um die Ecke kommen wird, ist den zehn Metheny-Kompositionen anzuhören. Und wenngleich einem das Sound-Profil durchaus vertraut ist, sind es neben der Spielkultur und -lust eben diese gedanklichen Feinheiten und Freiheiten, bei denen man auf Anhieb hängen bleibt. Da erweist Metheny seinem Vorbild Wes Montgomery mit federleichten Single-Notes eine elegant swingende Referenz, wechselt mit Zauber und Charme bis in die Fingerspitzen an die akustische Gitarre -für die rootsgetränkte Ballade „Is This America ?(Katrina 2005)“. Hochgradig hymnischer Jazz-Rock („When We Were Free“). wieselflink ausgemessener Hardbop („Let’s Move“) und sanfte Brasil-Brisen („Snova“) bilden weitere.

äußerst wertvolle Mosaiksteine auf einem Album, das weite, sonnendurchflutete Jazz-Horizonte aufreißt. Und die reichen diesmal sogar bis nach Jamaika. Schließlich wurde jetzt die funkige Up-Tempo-Nummer „The Red One“, die Metheny schon auf dem Album I can see your house from here des Kollegen John Scofield durchgezogen hatte, mit einer Extraportion Reggae-Chili gewürzt.

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